Fahnenschwenker


Eine häufig vorkommende Untergruppe von Neusser Korps sind die Fahnenschwenker oder Fahnen- und Standartenträger, es gibt sie in eigentlich jedem großen Korps, denn schon traditionell hatte fast jede Truppengattungen eine eigene Fahne und somit ihren Träger. Da die allgemeine Beschreibung bei allen Korps identisch ist, fiel die richtige Zuordnung etwas schwer und so fanden die Fahnenschwenker hier ihren Platz.
Das Fahnenschwenken (oder auch Fahnenschwingen) kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Ursprünge reichen zurück bis ins Mittelalter und es diente einerseits als eine Form der Signalübermittlung und andererseits auch schon früh als Unterhaltung für das Volk. Die Fahne wird dabei sowohl mit verschiedenen Handgriffen geführt, als auch geworfen; üblicherweise begleitet von Marschmusik oder Walzern.
Mit dem Ende des 17. Jahrhunderts ging die Verbreitung des Fahnenschwenkens stark zurück. Heute kann man es in Deutschland vor allem im Schützenwesen und anderen Traditionsvereinen finden. Mittlerweile hat das Fahnenschwenken auch einen sportlichen Charakter bekommen und in verschiedenen Leistungsklassen und Ebenen werden Wettkämpfe abgehalten. Dabei wird unterschieden zwischen dem Einzelschwenken und dem Schwenken in größeren Gruppen, bei dem es vor allem auf die synchrone Ausführung der Bewegungen ankommt.
(Quelle: Hubertusschützen Grimlinghausen)

Fähnrich (althochdeutsch "Faneri", mittelhochdeutsch "Feneri" früher auch Kornett, vom span. corneta, Reiterfahne, Standarte, daraus franz. cornette; englisch Ensign) ist ein militärischer Dienstgrad, der national unterschiedlich, entweder einen Offizieranwärter oder dienstjüngsten Offizierdienstgrad bezeichnet.
Im Kriegshaufen der Landsknechte war der Fähnrich der Träger des Feldbanners, um das sich Kompanie oder Fähnlein scharte. Der vom Obrist ernannte Fähnrich musste als besonders zuverlässig und tapfer gelten und schwören, die Fahne bis zum Tode zu verteidigen. Es war ihm unter allen Umständen verboten, die Fahne loszulassen, oder gar auf die Erde fallen zu lassen. In Kriegsbüchern des Dreißigjährigen Krieges ist dazu festgelegt, sich in die Fahne einzuwickeln oder mit den Zähnen zu halten, sollte man keine Arme mehr haben. Auf dem Marsch und in der Schlacht schwang er die Kompaniefahne bzw. die Fahne des Fähnleins. Diese Aufgabe übernahm im 18. Jahrhundert in vielen Ländern der Freikorporal oder Fahnenjunker. Dem Fähnrich entsprach im allgemeinen bei der Kavallerie der Kornett, bei der Artillerie der Stückjunker.
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Fahnen sind meist alte und kostbare Besitztümer. Ihr Motto und die Symbole bringen wesentliche Grundgedanken zum Ausdruck. Diese stehen für bestimmte Inhalte oder deuten auf die Gemeinschaft, die sich unter oder hinter dem bunten Tuch versammelt. Sie weisen hin auf überlieferte Traditionen. Als Fahne bezeichnet man ein mit Symbolen und Schriftzügen bemaltes, bedrucktes oder in aufwendiger Handarbeit besticktes Tuch, das an einem Fahnenstock befestigt ist. Es sind sorgsam, vorwiegend vom Fahnenzug, gehütete Einzelstücke.
Eine Flagge hingegen kann jederzeit durch ein gleichaussehendes Tuch ersetzt werden. Sie ist auch nicht am Flaggenstock befestigt, sondern sie wird mit einer Leine am Mast gehißt. Sie hat ihren Ursprung in China und wurde im Westen durch die Araber eingeführt.
Fahnen und Flaggen gibt es seit altersher in vielen Formen und Größen. Seit dem 14. Jahrhundert werden auf See meist rechteckige Flaggen gesetzt, heutzutage auch an Land. Die Regimentsfahnen beim Militär sind i.d.R. quadratisch.
Zur Gruppe der Fahnen gehören auch Banner, Standarten und Wimpel.
Die Standarte war bis ins 20. Jh. das Feldzeichen der Reiterei. Diese viereckigen Banner zeigen das Wappen des Bannerherren. Sie hängen senkrecht von einem Querstab der Fahnenstange herab. Wimpel schließlich sind kleine recht- oder dreieckige Tücher. Früher flatterten sie an den Lanzenspitzen der Ulanen. Heute werden sie vor allem als Signalzeichen gebraucht.
Das Ehrenzeichen und der Stolz jeder römischen Legion war das Vexillum, eine Fahne aus dunkelrotem Stoff, die ein Bild oder Symbol trug und den Namen der jeweiligen Legion. Als Bild gibt es heute beispielsweise den Schutzpatron und der Legionsname ist durch den Corpsnamen ersetzt worden. Geändert hat sich insofern nicht viel, außer, daß das Vexillum von einem Reiter getragen wurde, während heute die Fahnen zu Fuß durch die Neusser Straßen getragen wird. Symbole können jedem leichtverständlich dargestellt werden, besser als umfangreiche Erklärungen. Als Symbole auf den Fahnen dienen unterschiedliche Dinge wie Tiere, Pflanzen oder Waffen. Aus früheren Zeiten ist der Löwe wohl am meisten bekannt. Er steht sowohl für Königtum als auch für Tapferkeit. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation führte den Adler als Wappentier, später auch übernommen vom Deutschen Reich noch später übernommen von unserer heutigen Bundesrepublik.
Die Farben der Fahnen haben ebenfalls symbolische Bedeutung: Rot steht für Mut, Adel und Macht. Weiß und Blau gelten als Farben des Friedens, Grün steht für die Natur, bedeutet aber auch Hoffnung und Jugend. Unsere heutige Nationalflagge, die Schwarz-Rot-Goldene-Trikolore wurde 1848 als Sinnbild der damaligen Bewegung zu den Bundesfarben erklärt und bedeutet, wie man gelegentlich lesen kann:
"Aus dem Dunkel, aus der Nacht (schwarz)
durch das Feuer, durch das Blut (rot)
zum Licht, zur Sonne (gold)."
Bei Zeremonien spielen die Fahnen seit ihrer Einführung eine wichtige Rolle. So wurden sie vor dem Kriegsherrn bis zur Erde gesenkt. Während einer Schlacht bedeutete das Senken der Fahne bis zur Erde, daß die Truppe sich dem Feind ergab. Bei den Marinen bedeutete das Niederholen der Flagge, daß der Kampf eingestellt wurde. Noch heute grüßen sich Kriegsschiffe durch das Einholen und erneute Hissen der Flaggen.
In den Wirren einer Schlacht boten Fahnen eine gute Möglichkeit, Freund und Feind voneinander zu unterscheiden, vor allem, als die Heere noch keine verschiedenen Uniformen trugen. Die kämpfenden Soldaten scharten sich stets um ihre Fahne und verteidigten sie bis zum letzten Mann. Es galt als unauslöschliche Schande, die Fahne an den Feind zu verlieren.
In dieser Zeit gehören Fahnen zu verschiedenen Anlässen, sowohl bei fröhlichen wie bei traurigen Gelegenheiten. Daß die Fahnen immer zur rechten Zeit, am rechten Ort und zur rechten Gelegenheit zur Stelle sind, dafür sorgen die Fahnenträger. In der Bruderschaft geschieht auch das unter dem Motto: Glaube - Sitte - Heimat.
(Quelle: Hubertusschützen Neuss)



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Die Fahne in der Kriegsgeschichte
Als Stammes- oder Feldzeichen sind Fahnen im Morgenland seit dem frühen Altertum bekannt. Auch im römischen Heer erfuhren sie zahlreiche Verwendung. Seit dem 11. und 12. Jahrhundert gab es in Italien und Deutschland sogar besondere Fahnenwagen, die sogenannten Karraschen (Carroccio). Das spätere Mittelalter bezeichnet die Fahne als Banner oder auch Paniere (Panier). Vor dem Ersten Weltkrieg führten im deutschen Reichsheer fast alle Truppengattungen Fahnen (außer der Artillerie). Die Fahnen der Reiterei hießen Standarten.
Ursprünglich dienten die Fahnen im Kampf als Orientierungspunkt für die Soldaten und Truppenteile. Daher rührt auch der Name Fähnlein für eine bestimmte Anzahl an Kämpfern im 16. und 17. Jahrhundert. Aus dieser Bindung der Einheiten an ihre Fahne keimte auch deren Bedeutung als Symbol für militärische Ehre und Treue (siehe auch Fahneneid, den der Soldat darauf zu leisten hatte, Fahnenflucht als schwerstes Vergehen eines Soldaten).
Dadurch wurde die Fahne quasi zum Heiligtum, das sowohl kirchlich geweiht wie auch an besonderer Stelle aufbewahrt wurde. Nicht nur den Militärangehörigen, auch der Fahne an sich wurden die militärischen Ehrbezeugungen dargebracht. Als Fahnenträger bevorzugte man nur ausgesuchte Leute, die Fähnriche, meist Junker im Offiziersrang. Später gab man diese Aufgabe auch an verdiente Unteroffiziere oder Anwärter.
Die Verteidigung der Fahne war stets soldatische Pflicht. Die Eroberung einer feindlichen Fahne war eine Ruhmestat, der Verlust der eigenen galt als Schande. Die Namen der Soldaten oder Offiziere, die mit der Fahne in der Hand gefallen waren, wurden auf einem silbernen Ring an der Fahnenstange angebracht. Im Gefecht beschädigte Fahnen erhielten ebenfalls silberne Ringe, auf denen das Geschehnis vermerkt war. Hohes Alter und Spuren bestandener Kampfhandlungen galten seit je als besondere Zierde der Fahnen. Eroberte Fahnen und Standarten waren die schönsten Siegestrophäen und wurden selbst nach Friedensschluß nicht herausgegeben, sondern im Zeughaus oder in Kirchen aufgestellt.
Zu allen Zeiten wurde die kämpfende Truppe durch das Vorantragen der Fahne zu außerordentlichen Anstrengungen gebracht. Oft ergriff der Heerführer persönlich die Fahne, um die Krise in einer Schlacht zu überwinden.
Mit der änderung von Kriegstechniken und speziell der Aufgabe der geschlossenen Schlachtenreihe verlor die Fahne als taktisches Feldzeichen an Bedeutung. Seit dem Jahr 1900 hatte z.B. die Feldartillerie des Deutschen Reiches keine Fahne mehr, wohl aber jedes Bataillon der Infanterie, Jäger und Pioniere sowie das jeweils erste Bataillon eines Fußartillerieregiments. Im Ersten Weltkrieg wurden zwar die Fahnen noch mitgenommen, aber mit Beginn des Stellungskrieges nach Hause gebracht.
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